Dienstag, 2. Oktober 2012

Los Albaricoques

Los Albaricoques unterscheide
Knapp zehn Kilometer nördlich von San José liegt ein Örtchen, das neben gleich mehreren Locations noch etwas leider Einzigartiges zu bieten hat: Nirgendwo sonst in der Gegend wird das Erbe der goldenen Western-Jahre auch nur ansatzweise gebührend gewürdigt oder in Ehren gehalten. Kaum zu glauben, aber an keinem der vielen geschichtsträchtigen Gebäude in den drei Western-Dörfern prangt auch nur eine Messing-Tafel mit einem Hinweis auf die Filme, in denen es zu sehen ist.
Los Albaricoques hingegen begrüßt seine Besucher mit einem Vier-Meter-Cowboy und informiert auf eigens installierten Texttafeln in diversen Sprachen und mit den entsprechenden Szenen-Bildern über die Dreharbeiten zu Für ein paar Dollar mehr. Sei es auch dahingestellt, ob tourismusorientierte Interessen oder - wie es die Aushänge glauben machen - Anerkennung für die Bürger, die ihren Ort zur Verfügung gestellt haben, den Ausschlag gaben: Schön ist es in jedem Fall, das Andenken der Italo-Ära immerhin an einem Ort mit Herz erhalten zu wissen.
Doch bei einem Blick auf die Straßenschilder kommt es sogar noch besser. In Alboricoques flaniert man nämlich von der Avenida Sergio Leone über die Calle Lee van Cleef und die Calle Clint Eastwood auf die Calle Giulio Petroni (Von Mann zu Mann).

Wie bereits der letzte Straßenname zeigt, drehte nicht nur Leone hier, doch der zweite Teil seiner Dollar-Trilogie ist fraglos der berühmteste hier entstandene Film, und von eben jenen Dreharbeiten sind auch noch die meisten Kulissen gut erkennbar. Allen voran die Szene, in der Lee van Cleef versehentlich zunächst auf Clint Eastwood zielt.

Beim Verlassen des Dorfes in Richtung Rodalquilar bewegen wir uns dann auch über die Ruta de cine.